Familiäre Bereitschaftspflege

In Bereitschaftspflegefamilien können insbesondere Kinder im Alter von 0 bis 6 Jahren, die aufgrund belastender Entwicklungen nicht in ihren Familien verbleiben können, in Einzelfällen auch ältere Kinder oder Jugendliche untergebracht werden.

Die Bereitschaftspflegefamilien nehmen in der Regel ein Kind, im Ausnahmefall auch zwei Geschwisterkinder (dies richtet sich nach Kapazität und Profil der Bereitschaftspflegefamilie) für einen befristeten Zeitraum auf. Die Familie muss jederzeit bereit sein, ein Kind aufnehmen zu können. Dies erfordert ein hohes Maß an Flexibilität.

Ziel der Bereitschaftspflege ist es, dass das Jugendamt in Absprachen mit der Koordination in einem möglichst kurzen Zeitraum die weitere Perspektive des Kindes klärt und vorbereitet. Hierfür ist ein Zeitraum von höchstens einem halben Jahr wünschenswert. Dabei ist es wichtig, dass die Familien Unterstützung einer Fachkraft erfahren um den Spagat zwischen dem Wissen, dass das Kind nur eine gewisse Zeit bei ihr lebt und dem Alltagsleben, in dem das Kind ein Familienmitglied wird, bekommen.

Informationen für Jugendämter

Die an uns angebundenen und in einem internen Qualifizierungsverfahren auf ihre Eignung geprüften Fachfamilien, werden durch uns kontinuierlich und umfassend beraten, begleitet, fortgebildet und entlastet. Für die prozessbegleitende Beratung ist eine feste Koordinatorin zuständig, die die Hilfe mit dem belegenden Jugendamt koordiniert.
 
Gerne informieren wir sie über freie Plätze in unseren Bereitschaftspflegefamilien und senden ihnen auf Anfrage die Portfolios der Familien zu.

 
Ansprechpartnerin und Koordinatorin

Nadine Nachbauer
M 0151 . 672 67 564
T 0202 . 253 19 272 (Verwaltung) 
nachbauer@arne-jugendhilfe.de

Für interessierte Familien, die sich vorstellen können, Bereitschaftspflegefamilie zu werden

Gerne begleiten wir sie, wenn sie sich auf den Weg machen möchten „Bereitschaftspflegefamilie“ zu werden. Diesen Prozess gestalten wir gemeinsam von Anfang an. Für diese anspruchsvolle, aber auch erfüllende Aufgabe suchen wir Familien mit Herz, die bereit sind, die Verantwortung für ein Pflegekind zu übernehmen. Wir helfen ihnen die nötigen Voraussetzungen zu erfüllen, begleiten sie, wenn das Kind zu ihnen in die Familie kommt und den Prozess bis geklärt ist ob das Kind zu seiner Ursprungsfamilie zurückkehrt oder wie es weiter untergebracht wird. Wir sind stets an ihrer Seite um offene Fragen zu klären und um gemeinsam Hürden die der Alltag mit sich bringt zu überwinden.

 

Vorausssetzungen

Um als Bereitschaftspflegefamilie arbeiten zu können müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein

Alle im Haushalt lebende Personen müssen ein aktuelles erweitertes Führungszeugnis vorweisen können. (Hierzu wird den Familien ein entsprechendes Schriftstück von der ARNE ausgehändigt. Die Kosten für die Beantragung übernimmt die ARNE).

Die Familien müssen zur Überprüfung ihrer gesundheitlichen Eignung zum Betriebsarzt (den Kontakt stellt die ARNE her, diese übernimmt auch die Kosten der Untersuchung). Dieser überprüft u.a.:
• ob eine Suchtmittelabhängigkeit besteht
• ob Krankheiten vorliegen die zum Siechtum führen oder Gebrechlichkeiten vorhanden sind
• ob psychologische oder psychiatrische Erkrankungen bestehen
• ob es allgemeine gesundheitliche Beeinträchtigungen gibt
• ob ansteckende oder gesellschaftlich relevante Erkrankungen bestehen

Es muss eine Schufa-Auskunft selbständig beantragt werden. Hiermit soll überprüft werden, ob die Familien unabhängig vom Pflegegeld in der Lage sind, ihren Lebensunterhalt zu sichern (die Kosten trägt die ARNE).

Der Besuch eines Pflegelternseminars oder eine Fortbildung im Bereich „Pflegefamilien“

Die Pflegeltern müssen einen Lebensbericht erstellen. Dieser sollte Auskunft geben, über ihre Biografie, ihre Bildung und Berufstätigkeit, prägende Lebensereignisse, ihre Partnerbeziehung, die Erziehung ggf. eigener Kinder sowie ihre Erziehungsvorstellungen und die Motivation zur Tätigkeit als Bereitschaftspflegefamilie ((bei diesem Bericht helfen wir gerne).

Die Familien müssen mit dem zuständigen Mitarbeiter der ARNE das Schutzkonzept der ARNE für die Bereitschaftspflege durchgehen und die Selbstverpflichtung zum Schutze der Kinder unterschreiben.

In einem ausführlichen Gespräch werden die Erwartungen und Wünsche der Bereitschaftspflegefamilien und Erwartungen und Wünsche der ARNE an die Bereitschaftspflegefamilie besprochen.

Diese Eigenschaften sollten sie mitbringen

  • Verständnis, Toleranz und eine generelle Offenheit gegenüber anderer Lebenswelten
  • Die Bereitschaft zu einer vertrauensvollen und offenen Zusammenarbeit mit den Eltern der Kinder sowie der ARNE Kinder- und Jugendhilfe und dem Jugendamt
  • Die Bereitschaft zur Kooperation mit anderen Personen und Institutionen wie Vormund, Personen aus dem medizinischen Sektor, Kindergarten, etc.
  • Verfügbarkeit eines sozialen Netzwerkes
  • Einfühlungsvermögen und Geduld
  • Eine hohe Belastbarkeit (sowohl physisch als auch psychisch)
  • Beobachtungsgabe
  • Humor
  • Die Fähigkeit Kinder wieder abgeben zu können (dieser Aspekt, wird am häufigsten unterschätzt)
  • Die Motivation, ein Kind in der Krise zu begleiten und zu unterstützen und an der Entwicklung einer Perspektive für den jungen Menschen mitzuarbeiten
  • Erfahrung im Umgang mit Kindern, Erziehungserfahrung
  • Hohe Belastbarkeit
  • Sensibilität und Empathie für die besondere Krisensituation des Kindes und den damit verbundenen Reaktionen
  • Die Fähigkeit, das eigene Verhalten zu reflektieren

Ausstattung

Die Bereitschaftspflegefamilien sollten über eine Wohnsituation verfügen, in der es möglich ist einen Rückzugsort für die Kinder zu schaffen. Dies sollte ein ausreichend großes eigenes Zimmer sein, in dem das Kind spielen und sich zurückziehen kann, wenn es dies möchte. Das Zimmer sollte über eine ausreichende Größe verfügen und liebevoll eingerichtet sein. Verfügt die Familie nicht über ein eigenes Auto, sollte eine gute Anbindung an öffentlichen Verkehrsmitteln gegeben sein.

Ansprechpartnerin

Nadine Nachbauer
M 0151 . 672 67 564
T 0202 . 253 19 272 (Verwaltung) 
nachbauer@arne-jugendhilfe.de

Detailinfos

Familiäre Bereitschaftspflegefamilien bei der ARNE Kinder- und Jugendhilfe

In unseren familiären Bereitschaftsbetreuungen legen wir großen Wert auf eine gute Begleitung und Unterstützung der Pflegefamilien um die Erziehung, Pflege und Sicherheit der dort lebenden Kinder gewährleisten zu können.

Die ARNE Kinder- und Jugendhilfe steht mit ihrem Namen für die Leitbegriffe:

A = Aktivierung und Unterstützung
R = Ressourcenstärkung und Training
N = Normalität und Partizipation
E = Empathie und Fachlichkeit

 

An die Bereitschaftsbetreuungsstellen sind besondere Anforderungen gerichtet, dies erfordert ein großes Maß an Flexibilität. Sie müssen darauf eingestellt sein, ein Kind aus einer Krisensituation aufzunehmen, ohne zu wissen, wie lange es bleiben wird. Sie geben dem Kind vielleicht nur zwei Tage, vielleicht aber auch viele Monate ein zu Hause. Die Familien müssen in der Lage sein, dem Kind Beziehung und Bindung zu bieten, mit dem Wissen das sie sich früher oder später wieder von ihm verabschieden müssen. Bereitschaftspflegefamilien lassen sich auf viele Unwägbarkeiten ein und leisten damit einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag. Um dieser anspruchsvollen Aufgabe gerecht werden zu können, benötigen Bereitschaftspflegefamilien eine intensive und verlässliche Beratung und Begleitung. Der ARNE Kinder- und Jugendhilfe ist es ein großes Anliegen beides zu gewährleisten, um Kind wie Familie zu stärken, um diese Herausfordernde Zeit gut zu gestalten.

Bei der ARNE Kinder- und Jugendhilfe werden mit den familiären Bereitschaftsbetreuungen geeignete Ziele entwickelt die den Kindern, deren Persönlichkeiten und dem Entwicklungsstand angemessen sind. Die Entwicklungsschritte können aus dem Bereich des schulischem lebenspraktischem, gesundheitlichem, sozialen, oder gesellschaftlichen Lebens kommen. Ein wesentlicher Aspekt solcher kleinschrittigen und angemessenen Entwicklungsschritte ist, dass die Kinder diese Schritte erreichen können und sich letztendlich erfolgreich fühlen. Die kleinen und großen Erfolge machen „Lust auf mehr“ und neue Ressourcen werden entwickelt. Unser Ziel ist es, die Pflegefamilien so zu stärken, dass die bestmögliche Betreuung im Rahmen der Ressourcen der Familien gewährleistet wird und somit keine Überforderung im Alltag entstehen kann. Durch diese enge Betreuung und Begleitung möchten wir den Schutz der Kinder gewährleisten.

Für unsere pädagogische Arbeit im Bereich der familiären Bereitschaftsbetreuung bedeutet dies, gemeinsam mit den Pflegestellen die Ressourcen der Kinder und des Umfeldes zu erkunden, zu nutzen sowie auszubauen und sich an den Bedürfnissen und Möglichkeiten dieser zu orientieren. Die „Lebensleistung der Kinder zu würdigen, ihre Ressourcen zu benennen und sie zu unterstützen sich ihrer selbst zu bemächtigen“ sehen wir in der ARNE Kinder- und Jugendhilfe als Basis unserer Arbeit.

“Wir glauben, Erfahrungen zu machen, aber die Erfahrungen machen uns!“ (Eugene Ionesco)
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