Intensivpädagogische familienanaloge Kleingruppe (IfK) am Nordpark
In der Intensivpädagogischen familienanalogen Kleingruppe (IfK) leben zwei Fachkräfte gemeinsam mit 5 Kindern oder Jugendlichen, für die eine differenzierte individualpädagogische Betreuungsform als mittel- und längerfristige Jugendhilfemaßnahme mit einer intensiven bzw. tragfähigen Beziehungsgestaltung angezeigt ist.
Aufnahmealter: 9-17 Jahre
Anzahl der Plätze: 5
Gesetzliche Grundlage
Wir bieten Hilfen zur Erziehung gemäß §§ 27 ff SGB VIII i.V.m. § 34, § 35a und § 41 SGB VIII an.
Personelle Ausgestaltung
Der Betreuungsschlüssel liegt in der intensivpädagogischen familienanalogen Kleingruppe mit 5 Plätzen bei
1: 1,33. Die innewohnenden Fachkräfte werden durch vier pädagogische Fachkräfte, einen Auszubildenden, einen Hausmeister, eine Reinigungskraft und eine Verwaltungskraft im Alltag unterstützt.
Detailinfos
Räumlichkeiten und Umgebung
Das Haus in Wuppertal liegt nahe am Nordpark, in Lauf Nähe zur Barmer Innenstadt und zur Trasse. Es verfügt über ein großzügiges Platzangebot. Auf ca. 350 qm auf 3 Etagen bestehen vielfältige Möglichkeiten individueller Lebensgestaltung. Der große Garten hinterm Haus ermöglicht im Sommer Außenaktivitäten unmittelbar am Haus. Die Innenstadt kann von der Kleingruppe zu Fuß in etwa acht Minuten erreicht werden. Das Haus ist umgeben von zahlreichen Bushaltestellen verschiedener Buslinien, der Schwebebahn und dem Barmer Bahnhof.
Unsere intensivpädagogische Kleingruppe bietet den Kindern und Jugendlichen mind. 10 m² große Einzelzimmer und liebevoll und altersgerecht gestaltete Gemeinschaftsbereiche wie Wohnzimmer, Küche und Esszimmer. Das Haus der Wohngruppe liegt in gut erreichbarer Nähe von Kindergärten, Schulen, Kirchen, Ärzten, verschiedene Freizeiteinrichtungen und öffentlicher Verkehrsmittel. Durch eine aktive Anbindung an den Sozialraum (Nachbarschaft, Vereine, Freundeskreis) wird den Kindern und Jugendlichen ein naturnaher Lebensort zum Wohlfühlen und Austoben geboten.
Zielsetzung
Die primäre Zielsetzung besteht darin, dem in der intensivpädagogischen Kleingruppe lebenden Kind bzw. Jugendlichen individualpädagogisch, bedarfsgerechte, anpassungsfähige und lebenspraktische Unterstützung anzubieten. Unser Ziel ist es, den uns anvertrauten Kindern und Jugendlichen einen sicheren, strukturierten Ort mit langfristigen und stabilen Rahmen zu bieten, in dem ihre Rechte auf Versorgung, Förderung, Entwicklung, Erziehung, Bindung und Beziehung gewahrt werden, damit sie zu eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen jungen Menschen heranreifen und ihren Platz im Leben finden.
Über dieses grundsätzliche Ziel hinaus, sehen wir unsere Aufgabe darin, familienorientierte Jugendhilfe unter Einbezug aller Beteiligten (Kind/Jugendlicher, Herkunftssystem, wichtige Bezugspersonen, Jugendamt etc.) anzubieten. Über eine ganzheitliche, ressourcen- und lösungsorientierte individualpädagogische Arbeitsweise möchten wir den bei uns lebenden jungen Menschen ermöglichen zu einer selbstbewussten und motivierten Persönlichkeit heranzuwachsen.
Unsere individualpädagogische Zielsetzung lässt sich durch folgende Merkmale kennzeichnen:
– Individuelle Ausrichtung: Hohe Flexibilität im pädagogischen Handeln
– Akzeptierende, wertschätzende und respektvolle Grundhaltung: Selbstwertempfinden und Autonomie der Kinder und Jugendlichen
– Partizipation als Handlungsmaxime: Beteiligung an allen Entscheidungsprozessen stärkt die Selbstverantwortung und -wirksamkeit
– Ganzheitliche Bildung: Verbindung von alltäglichem Handeln, zielorientierter persönlicher Förderung und formaler Bildungsaspekte
– Ressourcenorientierung: Ungenutzte Potentiale werden aufgedeckt und entwickelt, positive Selbsterfahrung entsteht
– Langfristige verlässliche Beziehungen
– In der Regel Begleitung bis hin zur Selbstständigkeit
Arbeit mit dem Herkunftssystem
Die Arbeit mit dem Herkunftssystem kann sehr unterschiedlich ausfallen und orientiert sich am individuellen Bedarf. Dieses Themenfeld wird im Hilfeplangespräch, in Supervisionen und Fallbesprechungen mit der Jugendpsychiaterin gemeinsam erarbeitet. Bestehende Ressourcen innerhalb des Herkunftssystems werden in der Regel genutzt. Mitgebrachte Themen aus dem biographischen Kontext können im Rahmen des „familiären Betreuungssettings“ aufgearbeitet werden, ohne eine Konkurrenz zum Herkunftssystem darzustellen oder Loyalitätskonflikte zu fördern.
Die Mitglieder des Herkunftssystems des Kindes/Jugendlichen gehören zu den unmittelbaren Beteiligten und wir begegnen ihnen grundsätzlich mit einer wertschätzenden Haltung. Die Gestaltung des Umgangs zwischen Kind/Jugendlichen und seiner Familie wird im Hilfeplanverfahren erarbeitet und mit allen Beteiligten abgestimmt, sodass die Interessen und Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen berücksichtigt werden und die intensivpädagogisch familienanaloge Kleingruppe auch als Schutz- und Schonraum dienen kann.
Wir bieten im Rahmen der Arbeit mit dem Herkunftssystem auch die Begleitung von Besuchskontakten an. Je nach Absprache können diese in den Räumlichkeiten der IfK oder auf ‚neutralem Boden‘ in den Verwaltungsräumlichkeiten der ARNE Kinder- und Jugendhilfe durchgeführt werden.
Besuchskontakte im Herkunftssystem können in Absprache mit dem zuständigen Jugendamt auch unabhängig von der Entfernung der Herkunft begleitet werden (Kostenklärung ggf. über Zusatzleistung).
Ausschlusskriterien
Nicht aufgenommen werden Kinder und Jugendliche, bei denen akute Straffälligkeiten, Erfahrungen mit Tierquälerei, eine akute Drogenerfahrung (Schutz der im Haushalt lebenden eigenen Kinder) und / oder mit fremdaggressive Verhaltensweisen gegenüber gleichaltrigen oder jüngeren Kindern vorliegen. Außerdem können keine Kinder / Jugendlichen mit Tierhaarallergie aufgenommen werden. Das Kind / der Jugendliche muss strukturell (koedukativ und altersgemäß vertikal) in die derzeitige Belegung passen.
Durch die strukturellen und personellen Möglichkeiten ist auch ein Training bis zur Überführung in ein JUWO Setting oder eine eigene Wohnung möglich.